Im Oktober hat Volker Jung zu einem Seminar an den Rhein eingeladen. Über diese Möglichkeit habe ich mich gefreut und mich auf den Weg gemacht.

Das Thema eines ganzen Tages war das Set “Dantien Alive”. Es ging um das Aktivieren, um das Beleben von den drei wichtigsten Energiezentren im Körper.

Volker Jung hat dieses Set bereits Ende der 90er Jahre kennengelernt und auch schon oft unterrichtet. Auch für mich war es eine Auffrischung. Allerdings hatte ich mich noch nie einen ganzen Tag mit dem Set und seinen Wirkungen beschäftigt.

Besonderheiten des Dantien Alive Trainings

Ein Energiezentrum zu beleben sieht überhaupt nicht kompliziert aus. Die Bewegungen selber sind um einiges einfacher als in so manchem anderen Qi Gong Set.

Normalerweise üben Qi Gong Sets über äußere Bewegungen, wie z.B. über die Bewegung von Armen, Beinen, Hüften, Schultern oder der Wirbelsäule Einfluss auf ein Energiezentrum aus.

Beim Dantien Alive Training muss jedoch das Energiezentrum selber arbeiten. Das Zentrum des Dantien darf sich hier kreisend bewegen. Bedient werden erst einmal die drei Hauptrichtungen. Das Kreisen wird im nächsten Schritt jeweils durch die Mitte geführt.

Wolle wickeln

In einem letzten Schritt darf das Zentrum in jede beliebige Richtung kreisen, natürlich auch mit Richtungswechsel. Weil diese letzte Schritt so sehr an das Aufwickeln von Wolle zu einem Knäul erinnert, hat bei mir das gesamte Set diesen Spitznamen erhalten. Und genau dieses “Wollknäul wickeln” erzeugt dann, nach den vorbereitenden Bewegungen, das starke und aktive Dantien.

Ein Qi Gong Set mit starker Wirkung

Welche Wirkung kann ich jetzt von vielen kreisenden Bewegungen erwarten?

Die aufbauende und stärkende Wirkung des Trainings konnte ich am besten durch Vorher-Nachher-Tests erfahren. Zum Beispiel haben wir die Wirkung des Kniestreifens getestet. Außerdem sind wir die Form 1 des Tai Chi Chuan Yang Stils nach jedem Übungsabschnitt immer wieder gelaufen. Das Gefühl beim Laufen der Form 1 war für mich jedes Mal anders.

Aber eigentlich beginnt das Spüren bereits bei den kreisenden Bewegungen selber. Die anfangs etwas eckigen Kreisbewegungen wurden mit der Anzahl der Wiederholungen immer runder. Ich konnte sehr gut spüren, wie der Körper arbeitet. Diese kleinen Kreise beanspruchten meine volle Aufmerksamkeit in der Ausführung. Am Ende war ich mir des jeweilig bearbeiteten Energiezentrums sehr bewusst.

Das untere Dantien wirkt sehr gut auf der körperlichen Ebene. Am meisten habe ich die gute Erdung gespürt - wie gut das Bauchzentrum bei den Bewegungen mit den Beinen verbunden war und wie fest und sicher die Füße auf dem Boden standen. Das Herzzentrum, das auf emotionaler Ebene wirkt, macht den gesamten Rumpf spürbar. Es ist ein Gefühl, besser aufgerichtet und größer zu sein. Eine gute Verbindung im Rumpf ist spürbar. Das Atmen fällt leichter. Das dritte Auge als Zentrum auf Mentaler Ebene wirkt sich bei mir eher auf die räumliche Wahrnehmung aus.

Am genialsten war am Ende das Zusammenspiel der aktivierten Energiezentren. Anfangs eher mechanisch ausgeführte Bewegungsabläufe wurden durch die energetische Ausführung viel leichter und hatten dazu eine viel stärkere Wirkung.

Was mir sehr gut gefällt, Dantien Alive lässt sich sehr gut im Sitzen trainieren. Aber auch im Bett liegend ist ein Training möglich. Das ist eine Möglichkeit, dass auch kranke Menschen ohne großen Aufwand etwas für ihre Gesundheit tun können.

Was mir außerdem gefallen hat

Es ist für mich toll, mich bei Volker Jung mit gleichgesinnten austauschen zu können. An diesem Wochenende ging es um die verschiedensten Themen rund um das Thema Energiezentren.

Ich finde es großartig, dass sich alle Fragen, die uns am Wochenende beschäftigten, über Tests beantworten ließen. Volker Jungs Anleitungen zu Tests halfen wie immer, die Wirkungen spürbar und erfahrbar zu machen.

Vielen Dank an Volker und an alle Beteiligten!